29/08/2004

"Me sött de Pilet go lah ..."

oder Inder statt Kinder!

Die aktuelle Ausgabe der Weltwoche enthält zwei besonders spannende Artikel. Erstens mal die provokative Idee eines Oekonomen (was denn sonst?!), das Kinderkriegen nach Indien auszulagern (nicht wirklich kreativ, findet ja schon statt). Angesichts der Kosten von ca. CHF 1100 pro Monat in der Schweiz und ca. CHF 3 in Indien scheint das sehr viel Sinn zu machen. Allerdings müssten dann die Einwanderungsbestimmungen doch noch etwas gelockert werden, und der Autor unterschlägt - wohl im Hinblick auf die Steigerung der Provokativität seiner These - die nicht-monetären Vorteile der Tätigkeit, die angesichts des nicht zu vernächlässigenden Residuums an fortpflanzungsfreudigen Bewohnern der Industrieländer nicht unterschätzt werden sollten. So, genug Oekonomen-Jargon!

Aus meiner Sicht wichtig ist zweitens die Neubeurteilung von Hanspeter Born des als anpasserisch verurteilten Kriegs-Bundesrates und Bundespräsidenten des Kriegsjahres 1940 Marcel Pilet-Golaz. Wenn ich mich richtig entsinne, haben wir im Gymnasium bei Georg Kreis Pilet-Golaz' Ansprache und Position ebenfalls sehr kritisch (d.h. im Sinne Edgar Bonjours) beurteilt, was wohl im Lichte der Born-Analyse nicht mehr haltbar ist. Ich wäre gespannt auf Prof. Kreis' Beurteilung!

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